Über 2000 Kinder mit „Seepferdchen“ und Schwimmstufen sicherer im Wasser

Bis jetzt haben im Schleizer Freibad „Wisenta-Perle“ 429 Mädchen und Jungen die Prüfung für das „Seepferdchen“ bestanden; 469 für das Schwimmabzeichen in Bronze, 330 in Silber und 194 in Gold. Nicht alle Kinder schaffen die Prüfungen beim ersten Mal, aber alle sind nach dem Camp deutlich sicherer beim Baden, Schwimmen und Tauchen.

Um den „Seepferdchen“-Anstecker zu bekommen, müssen die Kinder vom Beckenrand ins Wasser springen und sich anschließend in Bauch- oder Rückenlage 25 Meter über Wasser halten können. Damit sind sie „Frühschwimmer“ und haben sozusagen den ersten Schritt ins Wasser erfolgreich gemeistert. Für die Schwimmabzeichen sind beispielsweise ein Kopfsprung vom Beckenrand, Ausdauerschwimmen, verschiedene Schwimmarten und Anforderungen im Tauchen zu erbringen.

Betreut und angeleitet wurden die Teilnehmer in diesen ersten 20 Jahren von 107 ehrenamtlichen Akteuren – darunter Rettungsschwimmer, Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen der Region, Eltern, Studierende und Auszubildende in pädagogischen Berufen.

Seit drei Jahren werden die erwachsenen Betreuerinnen und Betreuer von Schülerinnen und Schülern unterstützt, die auf diese Weise in die Betreueraufgaben hineinwachsen und als „helfende Hände“ die Schwimmkurse wirksam unterstützen.

„Das sind Kinder und Jugendliche, die selbst bei uns die Schwimmkurse absolviert haben und viel Freude am Schwimmen und an Ferientagen im Freibad haben“, so Ronny Müller.

„Ich danke allen Betreuern für ihr großes Engagement und ihre gute Arbeit. Einige sind über mehrere Jahre ehrenamtlich in den Sommerferien hier im Einsatz. Ohne sie wären die Schwimmkurse nicht möglich. Mit wie viel Freude die Kinder dabei sind, wie viel sie in dieser einen Woche lernen und wie sicher sie sich im nassen Element bewegen können – das macht uns alle richtig stolz.“

Ob es in diesen zwanzig Jahren Seepferdchen-Camp immer gutes Wetter im Freibad gab?

„Natürlich nicht – es gab manche Jahre mit sehr kühlen Temperaturen“, erinnert sich Ronny Müller. „Zwischen 14,5 und 27 Grad betrug die Wassertemperatur bei den Schwimmkursen in Schleiz“, laut Müllers Datensammlung.

Bei sehr kühlen Temperaturen nutzt man eben den Bungalow im Schleizer Freibad; dort werden unter anderem die Baderegeln erlernt. „Das ist wie im Schulunterricht, und es gibt am Ende eine schriftliche Leistungskontrolle“, erklärt Müller. Bei den Sechs- und Siebenjährigen werden die Regeln mündlich abgefragt. Sie sind ebenfalls Voraussetzungen für Seepferdchen und Schwimmstufen.

Meist sind die Teilnehmer-Kinder in den hiesigen Seepferdchen-Camps zwischen sechs und sieben Jahren alt. Es kommen aber auch ältere Kinder, die noch nicht schwimmen können. „Nach unserer Kenntnis liegt die Schwimmfähigkeit bei den Grundschülern im Saale-Orla-Kreis bei nur 73 Prozent“, so Ronny Müller.

Schwimmunterricht gibt es in den dritten Klassen fest im Lehrplan, erklärt der Seepferdchen-Koordinator. Es gebe jedoch verschiedene Umstände, warum ein Teil der Kinder auch nach der dritten Klasse noch nicht sicher schwimmen könne.

„In unseren Schwimmkursen sind Kinder ab sechs Jahren willkommen, nach oben gibt es keine Altersgrenze“, informiert Ronny Müller.

„Wir freuen uns, auch in den Sommerferien 2026 die Seepferdchen-Camps im Schleizer Freibad anbieten zu können“, kündigt die Geschäftsführerin der Volkssolidarität Regionalverband Oberland e.V. Corina Schönbach an.

Ihr großer Dank gilt der Stadt Schleiz für die jahrelang gute Zusammenarbeit, den Schwimmmeistern der „Wisenta-Perle“ und allen Betreuern und Unterstützern der Seepferdchen-Camps.

Brit Wollschläger
Öffentlichkeitsarbeit | Kommunikation
Volkssolidarität Regionalverband Oberland e.V.